Wie schon in den beiden Heimspielen zuvor führten die Starbulls Rosenheim auch im bayerischen Derby am 8. Spieltag der DEL2 gegen den ESV Kaufbeuren verdient mit 1:0, konnten aber nicht nachlegen und gerieten im dritten Drittel mit 1:2 in Rückstand. Diesmal fand der Spielfilm im ROFA-Stadion vor 3.720 Zuschauern aber ein anderes Ende als bei den beiden vorangegangenen 1:2-Heimpleiten: Die Grün-Weißen erzwangen den 2:2-Ausgleich und holten sich durch einen Treffer von Jordan Taupert in der Verlängerung den Zusatzpunkt.
Gegen Regensburg und Crimmitschau konnten die Starbulls nach den Gegentreffern zum 1:2 keine Wende mehr erzwingen. Gegen den ESV Kaufbeuren wollten sie aber keinesfalls zum dritten Mal hintereinander in einem Heimspiel unverdient ohne Punkte dastehen. Zwei Minuten nach dem zweiten Treffer der Allgäuer brachte Shane Hanna den Puck zweimal mit Nachdruck auf das Gästetor. Zunächst schrammte das Spielgerät knapp am linken Pfosten vorbei, Momente später aber hielt Sebastian Zwickl seinen Schläger kurz vor dem Torraum ideal in die Schussbahn und lenkte die Scheibe unhaltbar für den Schlussmann der Gäste exakt neben den Pfosten ins kurze Eck zum 2:2 (57.).
Fast hätten Zwickl und Lewis Zerter-Gossage in der letzten Minute der regulären Spielzeit noch einen Treffer erzwungen, aber der stark spielende Keeper Daniel Fießinger rettete. Die Starbulls müssen also auch nach fünf absolvierten Spielen weiterhin auf den ersten dreifachen Punktgewinn vor den eigenen Fans warten. Die durften dann aber nach zwei Minuten und 47 Sekunden Verlängerung jubeln: Jordan Taupert behauptete sich schlittschuhläuferisch und stocktechnisch fein so lange an der Scheibe, bis er aus zentraler Position abziehen konnte. Der Puck zischte über die Fanghand von Fießinger knapp unterhalb der Latte ins Netz – und das Punktekonto der Starbulls war um zwei Zähler reicher. Nach dem 4:2-Auswärtserfolg gegen die Lausitzer Füchse am Freitag stehen die Grün-Weißen nach acht absolvierten Partien nun bei elf Punkten.
Siegtorschütze Jordan Taupert war es auch, der den verdienten Rosenheimer Führungstreffer einleitete. Er brachte den Puck mit viel Energie in die Angriffszone und legte ab auf Shane Hanna, dessen Schuss Fießinger parieren, aber nicht festhalten konnte. Taupert, Luigi Calce und Scott Feser setzten nach und schließlich schob Feser die Scheibe unter dem Torwart hindurch über die Torlinie – 1:0 (33.).
Die Hausherren hätten höher führen können. Lukas Laub scheiterte nach schönen Aktionen gleich dreimal frei vor dem Kaufbeurer Tor. Hanna hatte nach einem weiteren Solo von Taupert ebenso das 2:0 auf dem Schläger (35.) wie der von der Bank kommende Maximilian Adam nach perfektem Zuspiel von Lewis Zerter-Gossage (39.). Im ersten Drittel „vergaßen“ Ville Järveläinen und Luige Calce nach feinen Einzelaktionen den rechtzeigen Abschluss, kurz vor der ersten Pause verzog der überraschend aus bester Position zum Schuss kommende Järveläinen knapp (18.). Die Gäste aus dem Allgäu konterten einige Male gefährlich, doch stets war Starbulls-Keeper Oskar Autio rettend zur Stelle.
Beide Teams legten ihr Hauptaugenmerk auf die Defensivarbeit, die Grün-Weißen waren dabei aber in den ersten 40 Minute die konsequentere und erfolgreichere Mannschaft. Doch mit Beginn des Schlussdrittels änderte sich das Bild. Kaufbeuren kam sehr engagiert aus der Kabine, die Starbulls liefen plötzlich minutenlang nur noch hinterher. Autio konnte gegen Alec Zawatzky und Jere Laaksonen noch parieren, doch schließlich traf Sami Blomqvist bei einem Gegenstoß nach Ablage von Laaksonen zum 1:1 (45.). Die Auszeit, die Jari Pasanen zuvor nahm, hatte ihre Wirkung verfehlt. „Wir haben nichts gemacht, ich habe die Gefahr gesehen und gespürt. Wir müssen was ändern. Aber beim nächsten Wechsel stehen unsere Topleute auf dem Eis und der Gegner macht einen Zwei-gegen-Eins-Konter, das war komplett unnötig“, erklärte der Starbulls-Cheftrainer.
Die Gäste hatten nun Oberwasser, Blomqvist vergab frei vor Autio das 1:2 (48.). Bei einer von zweit Rosenheimer Überzahlsituation hätten Laub, der frei vor dem Torwart zum Abschluss kam (50.) und Zerter-Gossage, der das offene kurze Eck anvisierte, aber nur das Außennetz traf (52.), das Momentum wieder zurückholen können. Stattdessen konterte der ESVK erneut erfolgreich, gegen Yannik Burghart konnte Autio noch retten, doch Kapitän Bernhard Ebner drückte den Abpraller ein (55.). Zum dritten Mal hintereinander stand es in einem Heimspiel mit lange Zeit richtig gut spielenden und „nur“ 1:0 in Führung liegen Starbulls plötzlich im letzten Drittel 1:2 – doch diesmal gabs noch ein Happy End für Grün-Weiß.
„Es war ein sehr intensives Spiel. Bis zum 1:1 haben wir fast perfektes Hockey gespielt bei fünf gegen fünf, vor allem defensiv sehr gut. Was dann passiert ist in der Situation mit 1:1 und 1:2, darüber gibt es sicherlich viel zu reden. Und unsere Chancenauswertung war miserabel heute. Die Jungs tun ihr Bestes, wir üben das jeden Tag, aber wenn die Scheibe nicht rein will, dann will sie nicht rein. Man hat wieder gesehen, was die Fans für uns bringen können. Sie waren da, als das Momentum weg war und dann haben wir Gott sei Dank den Ausgleich geschossen. So wie die Situation war, muss man mit den zwei Punkten zufrieden sein. Taupert ist ein Top-Spieler für uns – der richtige Mann hat das entscheidende Tor geschossen“, lautete Jari Pasanens Fazit nach der Partie.
Pressemitteilung Starbulls Rosenheim e.V.







